Podcasts von Influencern – Neuer Trend oder Erfolgsrezept?
Sind euch in letzter Zeit auch die vielen unabhängigen Content Creator*innen und Medien-Wunder, wie Instagram Influencer*innen, YouTuber*innen und TikTok Streamer*innen, in den Podcast Charts aufgefallen? Das ist definitiv kein Zufall! Warum Podcasts von Influencern so zahlreich erscheinen, welche Motivation dahinter steckt und wieso Marken deshalb dringend über eine Influencer-Kooperation nachdenken sollten, erfahrt ihr hier.
Tommi Schmitt und Felix Lobrecht wird dieser Trend wohl eher nicht gefallen. Seit 2019 sind die beiden mit ihrem Spotify Exclusive Podcast „Gemischtes Hack“ unangefochten an der Spitze der Podcast Charts. Doch nun sind auch die Influencer*innen, Streamer*innen & Co., die bereits über Social Media Millionen Menschen erreichen, auf den Podcast Geschmack gekommen – und machen den „Hackis“ mächtig Konkurrenz.
Die Prognose: Podcasts von Influencern werden nicht weniger, sondern ganz im Gegenteil. Aber warum greifen immer mehr von ihnen wie Trymacs, Varion, unsympathischTV, Rezo, Julien Bam, MontanaBlack, Unge, laserluca und selfiesandra zum Podcast Mikrofon? Das hat vor allem drei Gründe, die wir euch jetzt verraten.
Die 3 Hauptmotive der Influencer*innen
Mehr Sichtbarkeit und Reichweite aufbauen
Die Podcast-Charts zu stürmen, ist für Influencer*innen im Vergleich zu anderen Plattformen fast schon ein Kinderspiel. Denn die Chart-Algorithmen der großen Podcast Plattformen auf Spotify und Apple Podcasts lieben vor allem eines – externe Reichweite. Und die bringen Influencer*innen zweifelsohne mit. Belohnt werden sie mit dauerhafter Sichtbarkeit in den Top-Charts. Das wiederum führt natürlich zu neuen Follower*innen, die sie über das neue Medium Podcast dazu gewinnen und über die bestehenden Kanäle nicht erreicht hätten.
Die Bindung zur Community stärken
Der größte Vorteil von Podcasts ist die außergewöhnlich hohe Verweil- und Hördauer. Denn Hörer*innen nehmen sich bewusst Zeit für ihren Lieblings-Podcast. Rund ein Drittel (27%) der Deutschen hört regelmäßig Podcasts – nämlich mindestens einmal in der Woche. Tendenz steigend.
Dem gegenüber stehen die immer kürzer werdenden Bewegtbildformate in den sozialen Medien aufgrund der sinkenden Aufmerksamkeitsspanne der Menschen, die gerade einmal 8 Sekunden beträgt. Ähnlich wie die eines Goldfisches. Das fand Microsoft bei einer ihrer Studien 2015 heraus. Laut Microsoft verringert sich seit 2000, eigentlich mit dem Start der Mobile-Revolution, unsere Aufmerksamkeitsspanne kontinuierlich. Heute im Jahr 2022, ist die Situation vermutlich extremer und Marken haben noch weniger Zeit, ihre Botschaft zu platzieren.
Für Influencer*innen ist dieser zusätzliche digitale Touchpoint also die ideale Ergänzung zum eigenen Content Mix, um noch persönlicher und intimer mit ihren Followern zu kommunzieren, und vor allem um noch länger Zeit mit ihnen zu verbringen.
Neue Erlösquellen erschließen
Mittlerweile lässt sich mit Podcasts auch sehr gutes Geld verdienen, da Podcasts zum Massenmedium aufgestiegen sind. Der heilige Gral ist dabei sicherlich ein exklusiver Deal mit einer der großen Podcast-Plattformen. Denn Spotify, Apple, Amazon und Co. haben im Kampf um innovative Audio-Inhalte und damit zur Gewinnung neuer User*innen gefüllte Kriegskassen.
Daher ist es wenig überraschend, dass es beispielsweise Rezo und Julien Bam mit ihrem Format „Hobbylos“ oder Trymacs, Varion und unsympathischTV mit „Offline + Ehrlich“ als Spotify Original nur auf der schwedischen Streamingplattform zu hören gibt.
Darüber hinaus profitieren Influencer*innen von wachsenden Marketing Budgets für Podcast Werbung seitens der Unternehmen. Nicht grundlos. Denn laut einer Studie des Podcast-Hosting-Anbieters Podigee gaben 70 % der Hörerschaft an, dass sie mit Podcast Werbung kein Problem haben. Als Reaktion auf diese haben sogar schon mal 54 % die Unternehmenswebsite besucht. So winken Influencern wie MontanaBlack und Unge, die ihren Podcast über einen Vermarkter Werbepartner anbieten, weitere attraktive Erlösmöglichkeiten.
Zwischenfazit
Was 2021 bereits begonnen hat, wird sich in 2022 ungebremst fortsetzen. Wir werden zahlreiche neue Podcasts von Influencern sehen. Einerseits getrieben von exklusiven Plattform Deals und Werbebudgets. Andererseits durch Millionen Menschen, die (u.a. auch durch die Influencer*innen) das Medium Podcast neu entdecken werden. Eine Aufwärtsspirale, die sicherlich auch Tommi Schmitt und Felix Lobrecht gefallen wird. Die beiden haben ihren exklusiven Vertrag mit Spotify kürzlich um drei weitere Jahre verlängert. Glückwunsch dazu!
Soweit zur Bestandsaufnahme. Was bedeutet das nun für euch als Marke und Unternehmen? Wenn ihr zukünftig im Podcast-Game mitmischen und Podcasts von/mit Influencern strategisch angehen möchtet, dann helfen euch unsere weiteren Tipps.
Zusammenarbeit mit Influencern – 3 Takeaways für Marken
- Huckepack: Ihr seid auf der Suche nach einem geeigneten Host für euren Corporate Podcast? Wählt Influencer*innen, die eure Expertise ergänzen, euer Image festigen und somit als Moderator*in euren Inhalten ein authentisches Gesicht geben. Ihre mitgebrachte Reichweite strahlt bestenfalls auf euch ab, sodass der Podcast fast zu einem Selbstläufer wird. Beispiel: Fynn Kliemann als Gastgeber der Staffel 1 des „Von A nach B“-Podcast von Free Now.
- Authentizität: Ihr möchtet euch langsam an das Thema Podcast herantasten, testen und vorerst keinen eigenen Podcast produzieren? Trotzdem wollt ihr bei den Hörer*innen Nähe zu und Identifikation mit eurer Marke schaffen? Ein guter Einstieg bietet das Platzieren von Werbung in Podcasts von Infleuncern, da native Werbeeinbindungen vom Host glaubhafter wirkt. Auch Podcast-Sponsorings von beispielsweise ganzen Staffeln (Branded Podcasts) sind bei inhaltlicher Nähe ein sich lohnender Invest. Beispiel: „122 KG – Chris und Paul wolln runter“ – powered by Weight Watchers.
- Genz Z: Die Kooperation mit Influencern ermöglicht euch vor allem Zugang zu ihren Followern, und die sind in der Regel jung. Auf diese Weise erreicht ihr eine bislang noch weniger podcastaffine Altersgruppe, nämlich die der 15 bis 25-Jährigen. Aber auch an der Stelle der Hinweis, dass diese wachsen und sich an die Zahlen der stärker podcastaffinen Zielgruppe allmählich angleichen wird. Angetrieben durch die vielen neuen Podcasts von Influencern.
Podcasts von/mit Influencern – Ja oder nein?
Unsere Erfahrung hat eindeutig gezeigt, dass Influencer*innen oder bekannte Persönlichkeiten wesentlich zum Erfolg eines Podcasts beitragen. Ob und wie stark ihr in Podcasts von/mit Infleuncern investieren möchtet, hängt natürlich sehr von euren Unternehmens- und Kommunikationszielen ab. Aber warum nicht gleich von Anfang an bei diesem Podcast Trend mit dabei sein, oder? Eine Überlegung ist es wert.
Ihr möchtet den Gedanken gerne weiterspinnen und braucht Unterstützung bei der Umsetzung eurer Podcast Kooperation, dann meldet euch gerne bei uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch. Wir freuen uns.
Hinweis: Dieser von uns erstellte Artikel erschien zuerst im Influencer Marketing Trendreport 2022 von Reachbird. Für die Veröffentlichung auf unserem Blog haben wir die Inhalte entsprechend angepasst.
Außerdem ist Philipp Martin, CEO und Co-Founder von Reachbird, bei uns zu Gast im Sports Maniac Podcast. Dort verrät er die Top-Trends und Best Cases im Influencer Marketing im Sport. Hört direkt mal rein, wer Interesse hat!